Zukünftiges Trinkwasser:

Keine guten Nachrichten

Hier der Link zu der Studie

Das Wasserwirtschaftsamt hat nun eine Studie zur Trinkwassersituation im Landkreis Altötting betrifft. Die Studie ist auf Initiative der BINT durch den damaligen Staatsminister Dr. Marcel Huber in Auftrag gegeben worden. Die Studie zeigt auf, dass eine Versorgung mit Fernwasser, also mit Trinkwasser beispielsweise aus dem Bereich Palling oder Österreich eher schwierig und teuer zu gestalten sein würde. Das Wasserwirtschaftsamt kritisiert dabei ganz deutlich die Trinkwasser-Entnahme aus dem Tiefenwasser durch die Städte Altötting, Neuötting und die Gemeinde Winhöring.

Wortwörtlich: Die Entnahme hat weitreichende hydraulische Auswirkungen. Das zeigen die Ganglinien der Grundwasserspiegelmessungen an den Brunnen und Grundwassermessstellen im weiteren Umfeld der Entnahme. Um die Brunnen Altötting langfristig als zweites Standbein für die Wasserversorgung Altötting erhalten zu können, müsste nachgewiesen werden, dass die erforderliche Menge dauerhaft schadlos entnommen werden kann. Angesichts der fallen-den Grundwasserstände in den Tiefengrundwassermessstellen erscheint dies fraglich. Außerdem soll Tiefengrundwasser besonders geschont und nur für solche Zwecke genutzt wer-den, für die seine speziellen Eigenschaften notwendig sind (LEP Nr. 7.2.2). Sofern die Möglichkeit besteht, die Wasserversorgung aus oberflächennahen Grundwasservorkommen zu bedienen, ist diese bevorzugt zu nutzen.

Dazu Dr. Rolf Hengel:

1. Nach den neuen amerikanischen Studien wird der „Leitwert“ von 0,1 µg/l wohl mindestens um den Faktor 10 herabgesetzt werden müssen. Aus dem „Leitwert“ wird auch wohl ein Grenzwert werden. Die notwendige Zahl der Filter wird sich also erhöhen.

2. Für Nitrat wird wohl von der EU ein Grenzwert (nicht „Leitwert“) von 25 mg/l kommen. Dann gibt es im ganzen Landkreis kein Trinkwasser mehr. Aber Papier ist ja bekanntlich geduldig … Bis die Ökomodellregion bezüglich des Nitrats eine Verbesserung bringt, werden wahrscheinlich Jahrzehnte vergehen.

3. Auf Grund der kollektiven Amnesie vom 8. Mai 1945 weiß kein Mensch mehr, welche Altlasten aus der Kriegsproduktion in den gesprengten Teilen des Gendorfer Werkes (einige Kilometer unterirdische Straßen und Produktionsstätten) liegen. Einige Tonnen Gelbkreuz sind wohl das mindeste, Explosivstoffe wahrscheinlich. Phosphorchemie (Sarin) kann man wohl ausschließen. Auch scheint es fraglich, ob alle Altdeponien bekannt und sicher sind.

Eine Fernwasserversorgung erscheint deshalb unabdingbar (und wird meines Wissens nach auch von Infraserv gewünscht). Unseren Volksvertretern ist das jedoch zu teuer. Ob genügend Tiefenwasser vorhanden ist, um im Ernstfall eine mehrjährige Notversorgung zu sichern, weiß ich nicht. Das Absinken des Spiegels in Altötting spricht nicht unbedingt dafür.

 

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