Das Thema PFOA in Bezug auf gesundheitliche Auswirkungen auf große Teile der Bevölkerung ist nach Auffassung der Bürgerinitiative Netzwerk Trinkwasser e.V. keinesfalls erledigt.

Auf dem Bild von links, oben: Karin Fraunhofer und Dorothea Murrmann-Treuheid. Vorne: Reinhard Hausmann, Joe Eckbauer,Frank Bremauer und Toni Dingl.
Foto: Bint e.V.

Im Rahmen ihrer kürzlich durchgeführten Mitgliederversammlung fordert die BINT e.V. zum einen das bereits in 2018 zugesagte, zweite Blutmonitoring umgehend durchzuführen und zum anderen erneute umfassende Untersuchungen von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln, – mit deutlich niedrigeren Nachweisgrenzen – die in Verbindung mit PFOA-belasteten Böden erzeugt wurden.

Außerdem sollten Trinkwasserversorger z.B. in der Gemeinde Teising darauf aufmerksam gemacht werden, dass eben nach den neueren Erkenntnissen schon geringe PFOA Mengen gesundheitlich kritisch zu bewerten sind..

Begründet werden die geforderten Maßnahmen mit den durch die Europäische Lebensmittelsicherheit (EFSA) und das Bundesamt für Risikobetrachtung (BfR) zwischenzeitlich eingeführten radikalen Verschärfungen, was einerseits die tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge (TWI-Wert) von PFOA und verwandten Stoffen betrifft und andererseits dass nun ein sogenannter HBM-II-Wert festgelegt worden ist.

Der HBM-II-Wert für PFOA definiert die Schwelle, an der gesundheitliches Risiko nicht mehr ausgeschlossen werden kann und liegt im Blut bei maximal 10 μg/Liter, für Frauen im gebärfähigen Alter sogar nur bei maximal 5 μg/Liter. Damit lag ein Großteil aller getesteten Personen deutlich über diesen Werten.

Ein zeitnahes Blutmonitoring im Landkreis sollte auch dazu benützt werden, evtl. auffällige Cholesterinwerte oder Einflüsse auf Immunantworten bei Impfungen einzuordnen.

Außerdem würde das zweite Blutmonitoring auch Aufschluß darüber geben, in welcher Zeitspanne PFOA im menschlichen Körper abgebaut wird, also gleichzeitig eine zwingend notwendige wissenschaftliche Erkenntnis liefern.

Zur Forderung von neuerlichen Untersuchungen von Nahrungsmitteln mit besseren Analyseverfahren, erklärte die BINT: Der von der EFSA vorgegebene und vom BfR bestätigte tolerierbare Summenwert (TWI-Wert) für PFOA plus drei weitere PFC-Verbindungen von 4,4 Nanogramm und pro Kilogramm Körpergewicht und Woche kann bereits bei sehr niedrigen Konzentrationen in Lebensmitteln überschritten werden. 

Die in den Jahren 2007 bis 2017 durchgeführten Untersuchungen in Lebensmitteln ( ausgenommen bei Trinkwasser) reichten mit ihren Nachweisgrenzen nicht an die jetzt notwendigen Nachweisgrenzen heran.

Daher forderte auch das BfR, dass die Analysenverfahren verbessert werden müssen.

Am Ende: Weil die Bürgerinitiative Netzwerk Trinkwasser e.V. seit 2019 ein eingetragener gemeinnütziger Verein ist, wurden satzungsgemäß Neuwahlen der Vorstandschaft durchgeführt.

Die Wahl des gesamten Vorstandes ergab eine neue Zusammensetzung. Dem bisherigen Ersten Vorsitzenden, Dr. Rolf Hengel, der aus gesundheitlichen Gründen auf eine Kandidatur verzichtete, folgt nun Frank Bremauer als Erster Vorsitzender nach. Josef Eckbauer und Toni Dingl wirken in Zukunft als stellvertretende Vorsitzende. Bestätigt wurden Reinhard Hausmann als Kassier, Martin Erber als Schriftführer und Karin Fraunhofer sowie Dorothea Murrmann-Treuheid  als Kassenprüferin.

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