Im Juli dieses Jahres verstarb plötzlich und unerwartet der ehemalige Vorsitzende der Bürgerinitiative Netzwerk Trinkwasser (BINT) e.V., Dr. Rolf Hengel. Anbei die in der Presse veröffentlichte Würdigung.

Mit dem Hinweis auf den Spruch des römischen Dichters Ovidius
„Tempora mutantur et nos mutamur in illis“ zu deutsch: Die Zeiten ändern sich und wir mit Ihnen“ beginnt Dr. Rolf Hengel – zu lesen auf seiner Homepage – in seinen „Gedankensplittern“ zum Thema Gesellschaft ein für ihn typisches, philosophisches Gedankenspiel.

Und irgendwie passt diese zurückschauende Erkenntnis auch zum Leben von Dr. Rolf Hengel, der in der vergangenen Samstagnacht verstorben ist.

Beruflich war der promovierte Chemiker bei großen Chemieunternehmen aus den USA und Deutschland teilweise auch in verantwortlichen Positionen u.a. in der Produktion mit der Stoffen aus dem Flour-Chemie-Komplex beschäftigt.
Nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben – eine Krebserkrankung wurde diagnostiziert -,wandte er sich der Aufklärung des PFOA-Trinkwasser-Skandals zu, brachte sein Insider-Wissen in die öffentliche Aufarbeitung ein und stellte sich als der Erste Vorsitzende des Vereins Bürgerinitiative Netzwerk Trinkwasser e.V. , kurz BINT, zur Verfügung.

Über die Jahre hinweg beteiligte sich Dr. Rolf Hengel am gesellschaftlichen Diskurs, besonders rund um das Thema Ökologie und Erneuerbare Energien. Folgerichtig setzte er sich er im Jahr 2013 auch für die Gründung der EnergieGenossenschaft Inn-Salzach eG ein und war bis zuletzt als Aufsichtsrat tätig. Das EGIS-Team behält ihn als begeisterten Unterstützer der genossenschaftlichen Aktivitäten rund um die Energiewende in Bürgerhand in Erinnerung. Es wäre eine Freude und Inspiration gewesen, sich mit ihm über aktuelle Themen in der Klimapolitik auszutauschen und außerdem bei jedem EGIS-Event reichlich interessantes Fotomaterial zur Verfügung gestellt zu bekommen.

Dr. Rolf Hengel hatte Zivil-Courage, er engagierte sich in der Regionalgruppe ATTAC und bei der Partei der Linken, die er jedoch nach Jahren enttäuscht verließ.
Vielen Neuöttinger ist Dr. Rolf Hengel als ein Mann bekannt, der bei fast allen Veranstaltungen seinen Foto-Apparat vor sich hertrug. Schließlich war neben Reisen hinaus in die Welt u.a. nach Äthiopien und das Photographieren sein großes Hobby, ob im Rahmen der VHS-Fotogruppe, des Alpenvereins Sektion Burgkirchen oder für Ausstellungen.
In den letzten Jahren setzte er sich persönlich dafür ein, den Chemie-Standort in der Region zu erhalten. Dr. Rolf Hengel war wohl ein wacher Beobachter und aktiver Teilnehmer des Zeitgeschehens, in jedem Fall ein kritischer Philosoph. Wer er genau war und was und wie er dachte, ist auf seiner Homepage nachzulesen.
TEMPORA MUTANTUR ET NOS MUTAMUR IN ILLIS
„Die Zeiten ändern sich und wir mit Ihnen“

 

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