Begründung der nachfolgend aufgeführten Petition:

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Die InnFood GmbH hat derzeit die wasserrechtliche Genehmigung zur Entnahme von Tiefengrundwasser aus den Brunnen 5 und 6 auf dem Werksgelände in Weiding. Die Brunnen haben eine Tiefe bis zu 175 m.

Für den Brunnen 5 besteht eine widerrufliche beschränkte Erlaubnis bis 31.12.2025 gem. § 10 Abs.1 WHG i.V.m. Art. 15 BayWG und für den Brunnen 6 besteht ebenfalls eine widerrufliche beschränkte Erlaubnis bis 31.12.2022.

Die Firma InnFood GmbH hat sich nun mit der Firma Roxane GmbH zusammengeschlossen und das Unternehmen InnFood Mineral Waters GmbH ( Amtsgericht Traunstein HRB 29679) gegründet mit dem Ziel eine neue Trinkwasserabfüllung in PET-Flaschen in Weiding zu errichten und zu betreiben. Das Wasser zur Abfüllung soll aus dem Tiefengrundwasser entnommen werden.

Mit dieser Petition soll erreicht werden, dass die Mineralwasserabfüllung nicht genehmigt wird.

Für den Fall, dass ein Genehmigungsverfahren für die Mineralwasserabfüllung aus Tiefenwasser begonnen wird, soll erreicht werden, dass dieses Verfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung und unter Beteiligung der Öffentlichkeit stattfindet.

Die Petition soll in den Bayerischen Landtag eingebracht werden. Sie richtet sich gegen die Erteilung der Genehmigung durch das Landratsamt inkl. der am Verfahren beteiligten Fachbehörden, wie z.B. das Wasserwirtschaftsamt.

Begründung

„Tiefenwasser ist eine eiserne Reserve für die Versorgung der Bevölkerung in besonderen Not- und Krisenfällen“- so lautet eine Stellungnahme des Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz vom 11.10.2017 – also auch das Vorkommen in Weiding in der Gemeinde Polling

Eine neue Abfüllanlage hieße zudem eine zusätzliche Flächenversiegelung von vielen tausend Quadratmetern und eine zusätzliche Verkehrsbelastung für die umliegenden Gemeinden durch den LKW Verkehr für den Abtransport des Weidinger Tiefenwassers. Die geplante Wasserentnahme entspricht dem Wasserverbrauch einer Kleinstadt mit mehr als 10.000 Einwohnern oder dem Wasser, das in einer Millionenstadt getrunken wird.

Die durch den Klimawandel bedingte Trockenheit in den vergangenen Jahren bedroht die Wasserversorgung. Schon heute haben Polling und andere Gemeinden im Landkreis Mühldorf mit Knappheit und Verunreinigungen des oberflächennahen Grundwassers zu kämpfen.

Da die Grundwasserstände laut Wasserwirtschaftsamt Rosenheim und Landratsamt Mühldorf großflächig zurückgehen, heißt es im Landesentwicklungsprogramm Bayern, dass Tiefenwasser besonders zu schonen sei.

Die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz untersuchen gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst die bereits erfolgten und zukünftigen Veränderungen im Wasserhaushalt durch den Klimawandel. In den dort gemachten Untersuchungen wird besonders auf die weiter zurückgehende Grundwasserneubildung hingewiesen. (www.kliwa.de)

Umweltminister Glauber spricht sich unter anderem in der Dokumentation „Bis zum letzten Tropfen“ (zu finden in der ARD Mediathek) gegen das Abpumpen von Tiefenwasser für die Mineralwasserindustrie aus.

Deshalb muss Tiefenwasser für die öffentliche Versorgung künftiger Generationen reserviert bleiben und darf keinesfalls kommerziell genutzt werden.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Reinhard Hausmann aus Tüßling

 

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