Auch der Deutschlandfunk sendet zum Thema
Direkt aus dem dpa-Newskanal, wir zitieren aus der SZ vom 9. März 2022
Rastatt (dpa/lsw) – Die vom Skandal um das Umweltgift PFC betroffenen Stadtwerke Rastatt sind zuversichtlich, mit ihrer Millionenklage gegen den mutmaßlichen Verursacher wenigstens teilweise erfolgreich zu sein. Was zu beweisen war, sei bewiesen worden, sagte am Mittwoch der Geschäftsführer des Wasserversorgers, Olaf Kaspryk. Man habe dem Landgericht Baden-Baden im Vorfeld des für den 14. März angesetzten Prozesses genau dargelegt, dass das beklagte Kompostunternehmen Papierschlämme angenommen, mit Kompost vermischt und dann weitergegeben habe.
Diese Schlämme enthielten laut Klage sogenannte per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC). Sie sind gesundheitsschädlich und in der Natur kaum abbaubar. Bis Ende 2008 soll der verseuchte Kompost an Landwirte verkauft und auf Äckern als Dünger verteilt worden sein. Von dort wanderte das PFC auch in Richtung Grundwasser. Die Stadtwerke hatten wegen der 2012 zufällig entdeckten Verunreinigungen ein Wasserwerk schließen und andere aufwendig mit Filteranlagen nachrüsten müssen.
Der Wasserversorger geht nun im Rahmen eines Zivilprozesses gegen das Kompostunternehmen vor und verlangt Schadenersatz in Höhe von 6,5 Millionen Euro. Hinzu kämen die Kosten, die künftig noch auf den Versorger zukommen könnten, sagte Kaspryk. Eigentlich hätte die mündliche Verhandlung schon vor einem Jahr stattfinden sollen, war wegen der Corona-Pandemie aber abgesagt worden.