Covid: Vermindert PFOA Impfwirkung?
Wissenschaftler sehen zwar keine diesbezügliche Gefahr – Dennoch Prüfung in einer
Altötting. Über Jahrzehnte haben tausende Bürger im Landkreis Altötting die potenziell gesundheitsgefährdende Chemikalie PFOA insbesondere über das Trinkwasser aufgenommen. Diese akute Gefahrensituation ist nicht mehr gegeben, nicht zuletzt weil das Wasser aus dem Staatsforst in speziellen Aktivkohlefilteranlagen von der Belastung befreit wird. Doch nun ist eine neue Fragestellung aufs Tapet gebracht worden: Könnten perfluorierte Verbindungen wie PFOA oder PFOS bei belasteten Bürgern die Antikörper-Antwort auf eine Impfung gegen Corona beeinträchtigen oder gar schwächen. Einfacher formuliert: Wäre die Impfung eventuell sogar unwirksam?
Bürger, die sich seit Jahren kritisch mit dem Thema PFOA-Belastung im Landkreis auseinandersetzen, darunter Erwin Kellermann aus Emmerting und Petra Haunreiter aus Haiming, haben sich jetzt in dieser Sache an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gewandt. Nachdem 2022 wieder eine Untersuchung zum Thema PFOA im Landkreis stattfinden soll, fragt Haunreiter nach, ob hierbei die Probanden mit bis dahin erfolgter Corona-Impfung näher in den Fokus genommen werden könnten. „Man könnte die jeweilige Antikörperbildung in Beziehung setzen zur PFC-Belastung bei bis dahin gegen Corona geimpften Probanden aus der Nachuntersuchungsgruppe. Dadurch ließen sich doch zumindest Hinweise im Falle einer tatsächlich verringerten Immunantwort der Corona- Impfung bei Personen mit erhöhter PFOA-Belastung ableiten, wenn man einen Vergleich zu einer neutralen Personengruppe ohne die in unserem Landkreisgebiet gegebene PFOA-Ausgangsbelastung zieht. Vielleicht brauchen dann manche von uns eine andere Dosierung der Impfung nach meiner laienhaften Vorstellung“, schreibt Petra Haunreiter.
Sie und ihre Familie haben als Probanden an der HBM-Untersuchung im Frühjahr 2018 teilgenommen. Sie wollen sich, sobald sie an der Reihe sind, impfen lassen und sich auch für eine Corona-Antikörperuntersuchung zur Verfügung stellen, bietet die Haimingerin an.
Prof. Dr. Wolfgang Völkel, beim LGL im Sachgebiet Arbeits- und Umweltbezogener Gesundheitsschutz tätig, hat Petra Haunreiter geantwortet. Es gebe Hinweise auf eine Verminderung an Antikörpern nach einer Impfung gegenüber Influenza, Diphterie und Tetanus je nach Belastung mit perfluorierten Verbindungen. Die Daten hierzu aber seien nicht einheitlich und würden auch unterschiedlich eingeschätzt. Plausible Gründe gebe es für eine Erklärung der Beobachtung nicht.
Da es sich bei den Sars-CoV-2-Impfstoffen von Biontech und Moderna um neuartige RNA-basierte Vakzine handelt, sei es besonders schwierig vorherzusagen, ob diese durch PFOA beeinflusst werden können. Da aber nach wissenschaftlicher Erkenntnis beim Menschen keine gestiegene Infektionsanfälligkeit wegen perfluorierter Verbindungen (PFOS oder PFOA) für die klassischen Vakzine zu erkennen sei, bestehe laut Prof. Völkel eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass dies auch für die neuartigen RNA-Impfstoffe zutrifft. „Studien hierüber liegen natürlich noch nicht vor“, so Völkel. Er rät dennoch dazu, sich gegen Sars-CoV-2 impfen zu lassen, sobald die Möglichkeit dazu besteht.
LGL-Pressesprecher Aleksander Szumilas ergänzt, dass vor dem Hintergrund der angelaufenen Sars-CoV-2-Impfungen die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Zusammenarbeit mit weiteren bayerischen Universitäten die Studie „CoVaKo2021“ durchführt, bei der auch die Impfeffektivität untersucht werden soll. Das LGL habe das Anliegen weitergegeben mit der Frage, ob im Rahmen der Studie Aussagen zur Wirksamkeit der Covid-Impfung im Landkreis Altötting im Vergleich zu anderen Regionen Bayerns möglich sein werden. Die Studienleitung habe dies grundsätzlich bejaht. Die Ergebnisse der Studie blieben abzuwarten.
Auch Dr. Franz Schuhbeck, als Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes Altötting sowohl bei der Aufarbeitung des PFOA-Komplexes als auch aktuell bei der Eindämmung der Corona-Pandemie in exponierter Funktion, empfiehlt die Impfung. Für ungünstige Wechselwirkungen mit PFOA gebe es keine Hinweise. Dass der Landkreis Altötting in der Studie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg speziell betrachtetwerden soll, sei zu begrüßen. −PNPArtikel ecs13.02.2021
Bürger, die sich seit Jahren kritisch mit dem Thema PFOA-Belastung im Landkreis auseinandersetzen, darunter Erwin Kellermann aus Emmerting und Petra Haunreiter aus Haiming, haben sich jetzt in dieser Sache an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gewandt. Nachdem 2022 wieder eine Untersuchung zum Thema PFOA im Landkreis stattfinden soll, fragt Haunreiter nach, ob hierbei die Probanden mit bis dahin erfolgter Corona-Impfung näher in den Fokus genommen werden könnten. „Man könnte die jeweilige Antikörperbildung in Beziehung setzen zur PFC-Belastung bei bis dahin gegen Corona geimpften Probanden aus der Nachuntersuchungsgruppe. Dadurch ließen sich doch zumindest Hinweise im Falle einer tatsächlich verringerten Immunantwort der Corona- Impfung bei Personen mit erhöhter PFOA-Belastung ableiten, wenn man einen Vergleich zu einer neutralen Personengruppe ohne die in unserem Landkreisgebiet gegebene PFOA-Ausgangsbelastung zieht. Vielleicht brauchen dann manche von uns eine andere Dosierung der Impfung nach meiner laienhaften Vorstellung“, schreibt Petra Haunreiter.
Sie und ihre Familie haben als Probanden an der HBM-Untersuchung im Frühjahr 2018 teilgenommen. Sie wollen sich, sobald sie an der Reihe sind, impfen lassen und sich auch für eine Corona-Antikörperuntersuchung zur Verfügung stellen, bietet die Haimingerin an.
Prof. Dr. Wolfgang Völkel, beim LGL im Sachgebiet Arbeits- und Umweltbezogener Gesundheitsschutz tätig, hat Petra Haunreiter geantwortet. Es gebe Hinweise auf eine Verminderung an Antikörpern nach einer Impfung gegenüber Influenza, Diphterie und Tetanus je nach Belastung mit perfluorierten Verbindungen. Die Daten hierzu aber seien nicht einheitlich und würden auch unterschiedlich eingeschätzt. Plausible Gründe gebe es für eine Erklärung der Beobachtung nicht.
Da es sich bei den Sars-CoV-2-Impfstoffen von Biontech und Moderna um neuartige RNA-basierte Vakzine handelt, sei es besonders schwierig vorherzusagen, ob diese durch PFOA beeinflusst werden können. Da aber nach wissenschaftlicher Erkenntnis beim Menschen keine gestiegene Infektionsanfälligkeit wegen perfluorierter Verbindungen (PFOS oder PFOA) für die klassischen Vakzine zu erkennen sei, bestehe laut Prof. Völkel eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass dies auch für die neuartigen RNA-Impfstoffe zutrifft. „Studien hierüber liegen natürlich noch nicht vor“, so Völkel. Er rät dennoch dazu, sich gegen Sars-CoV-2 impfen zu lassen, sobald die Möglichkeit dazu besteht.
LGL-Pressesprecher Aleksander Szumilas ergänzt, dass vor dem Hintergrund der angelaufenen Sars-CoV-2-Impfungen die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Zusammenarbeit mit weiteren bayerischen Universitäten die Studie „CoVaKo2021“ durchführt, bei der auch die Impfeffektivität untersucht werden soll. Das LGL habe das Anliegen weitergegeben mit der Frage, ob im Rahmen der Studie Aussagen zur Wirksamkeit der Covid-Impfung im Landkreis Altötting im Vergleich zu anderen Regionen Bayerns möglich sein werden. Die Studienleitung habe dies grundsätzlich bejaht. Die Ergebnisse der Studie blieben abzuwarten.
Auch Dr. Franz Schuhbeck, als Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes Altötting sowohl bei der Aufarbeitung des PFOA-Komplexes als auch aktuell bei der Eindämmung der Corona-Pandemie in exponierter Funktion, empfiehlt die Impfung. Für ungünstige Wechselwirkungen mit PFOA gebe es keine Hinweise. Dass der Landkreis Altötting in der Studie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg speziell betrachtetwerden soll, sei zu begrüßen. −PNPArtikel ecs13.02.2021
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